Milliardär beteiligt sich an Flixtrain

Mit dieser Beteiligung eines Mäzen könnte sich Flixtrain ab sofort vom Start-up zum ernstzunehmenden Player im Fernverkehr auf der Schiene mausern. Flix SE wurde 2012 als Plattform zur Vermittlung von Fernbusreisen gegründet. Ab 2017 übernahm Flix schrittweise das Geschäft der insolventen Locomore und starte auf der Schiene durch. Wie geht es jetzt weiter?

Der Unternehmer Klaus Michael Kühne (87 Jahre alt) ist mit einem geschätzten Vermögen von ca. 42 Milliarden Euro der reichste Mensch in Deutschland. Er besitzt die Spedition Kühne & Nagel; ist Großaktionär bei der Reederei Hapag-Lloyd und bei der Lufthansa. Mit seiner Kühne Holding ist er noch an weiteren Firmen beteiligt.

Kühne wurde auch als einer der Kandidaten zur Übernahme von DB Schenker gehandelt. Nach den guten Flix Zahlen im Jahr 2023 fand Unternehmer Kühne jetzt Gefallen daran, sich zusammen mit den schwedischen Investoren von EQT an Flix zu beteiligen. Kühne besitzt jetzt 35 Prozent Anteile an der Flix. Im Gegenzug buttert Kühne eine Milliarde Euro in die Flix Holding.

Eine Milliarde, die nicht im Sparstrumpf verschimmeln soll. Wir erinnern uns: Im Corona Jahr 2021 ließ Flix seinen Wagenpark bei Talbot in Aachen modernisieren. Aber die Wagen aus den 1970er und 80er-Baujahren besitzen keine Klimaanlagen, sind nicht barrierefrei und genügen heutigen Ansprüchen im Fernverkehr nicht mehr.

Anfang 2022 war ein Vertrag zwischen Flix und dem russischen Bahnkonzern Transmashholding (TMH) zur Vorfinanzierung und dem Bau von neuen Wagen unterschriftsreif. Doch dann startete Russland seine Invasion gegen die Ukraine und der Deal wurde gecancelt.

Jetzt hat Flix mit der Milliarde von Kühne die Gelegenheit, nicht nur seine Bussparte auszubauen, sondern auch neue Züge zu kaufen. Flix setzt dabei nicht auf Triebzüge, sondern der flexiblen Verwendung wegen auf lokbespannte Züge. Der Hersteller Siemens hätte mit seinen Viaggio Comfort Wagen genau das richtige Angebot für Flix.

Informationen zum Firmennamen:
2022 wurde die ehemalige FlixMobility GmbH in die Flix SE umfirmiert. Aus der deutschen GmbH ist eine Europäische Aktiengesellschaft geworden (Societas Europaea). Eine weitere Flix Marke ist „Greyhound Lines“. Bei dem Unternehmen handelt es sich um den US-amerikanischen Markführer im Fernbusverkehr, der von Flix im Jahr 2021 übernommen wurde.