Fast unbemerkt fusionierten schon im Mai 2022 die beiden Betreiber von Hochgeschwindigkeitszügen Eurostar International mit Thalys zur Eurostar Group. Jetzt soll das neue Unternehmen mit einem neuen Auftritt auf der Schiene „sichtbar“ werden.
Eurostar betreibt seit 1994 Hochgeschwindigkeitszüge zwischen dem europäischen Kontinent und London, die durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal fahren. Thalys bietet seit 1995 Verbindungen zwischen Paris und Brüssel an, dazu weitere europäische Städte wie Amsterdam, Köln und Essen.
Die 26 Thalys-Züge bleiben vorerst dunkelrot und die 25 Eurostars behalten ihre blaue Farbe, nur der Name und das neue Stern-Logo werden angepasst. Bis zum Jahresende soll es nur noch eine gemeinsame Webseite und eine gemeinsame App geben. Die Marke „Thalys“ wird komplett verschwinden.
Eurostar besitzt 16 Triebzüge der Reihe E320 aus der Siemens Plattform Velaro. Damit sind zukünftig durchgehende Verbindungen zwischen deutschen Städten wie Köln über Brüssel nach London möglich.
Die neue Eurostar Group mit Sitz in Brüssel gehört zu 56 Prozent der französischen Bahngesellschaft SNCF. Weitere Gesellschafter sind die belgische SNCB (18,5 Prozent), der kanadischen Anlagebank CDPQ (19,3 Prozent) und einem Investmentfond mit (6,4 Prozent).
Also tritt die französische SNCF mit ihrem TGV Verkehr nach Deutschland als Partner der Deutschen Bahn auf, ist aber gleichzeitig mit ihrer Beteiligung an der Eurostar Group ein starker Mitbewerber im Fernverkehr.